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13 September 2014

Herausforderung Langdistanz

Herausforderung Langdistanz

Nach einer sehr erfolgreichen Saison auf der Kurzdistanz sollten auch diejenigen erwähnt werden, die sich der Herausforderung einer Langdistanz gestellt haben.

 

Los ging es beim Ironman in Frankfurt. Dort standen Andreas Jüdiges, Martin Epkenhans, Nora Kästle und Thomas Kogge um 7 Uhr am Langener Waldsee, um den längsten Tag des Jahres in Angriff zu nehmen.

Unterstützt durch den Münsteraner Fanclub, kam Nora nach 1:07Std als erste aus dem Wasser, die Männer folgten kurze Zeit später. Die 180km durch das Frankfurter Umland brachte Andreas am schnellsten in 4:52 Stunden hinter sich.

Nora wechselte positiv überrascht und schneller als kalkuliert nach insgesamt 6:35 Stunden in die Laufschuhe. Martin hingegen war mit seiner Radzeit nicht zufrieden, durch die doch recht langsamen Marathonläufe bei den bisherigen Langdistanzen sah er aber zunächst noch optimistisch in die Zukunft. Was sich auf der Radstrecke ankündigte, wurde dann am Mainufer deutlich: Es würde ein Marathon bei hohen Temperaturen werden. Damit hatte jeder Einzelne anders zu kämpfen: Andreas hatte auf der zweiten Marathonhälfte Probleme die Nahrung aufzunehmen, bei Martin waren es Blasen an den Füßen die ihn  relativ früh zum Gehen zwangen. Nach etwa 26 Kilometern musste er eine Pause im DRK-Zelt einlegen. Nach einigen Überlegungen das Rennen vorzeitig zu beenden raffte er sich dann doch nochmal auf. Magenprobleme und stürmisches Wetter führten dann am Ende doch zum ersten DNF. Andreas kämpfte bis zum Ende und erreichte trotz der Probleme die Ziellinie auf dem Frankfurt Römer nach 10 Stunden und 20 Minuten. Da Nora trotz vielen Geh-Pausen nach 3:52 Stunden den Marathon auf dem roten Teppich beendete, reichte es bei ihrer Ironmanprämiere mit 10:27 Stunden zum 2. Platz in der AK W 25. Zufrieden und hoch motiviert meldete sie sich sofort für eine Wiederholung in 2015 an.

 

Drei Wochen später fand dann die Challenge Roth statt. Hier war es an Antje van Gemmern, Jonas Bünz und Daniel Schürmann die Vereinsfarben zu präsentieren. Bedingt durch die unterschiedlichen Startwellen stieg Antje nach 1:20 Stunde als erste aus dem Main-Donau Kanal. Jonas konnte mit der Spitze seiner Startgruppe mithalten fand schnell einen gleichmäßigen Rhythmus, so dass er mit 1:05 Stunden voll im Plan war. Trotz eines Schlages ca. 1.000 Meter vor dem Ausstieg, bei dem Daniel sein Brille verlor, war er beim Schwimmen voll im Soll. Auf dem Rad lief dann jedoch alles nach Plan.

Antje flog gefühlt in der ersten Radrunde  und genoss die geniale Stimmung am Solarer Berg. Irgendwo auf den letzten 40km stellte sie sich dann aber doch die Frage, wie man nach 5:40 Stunden Radfahren noch laufen soll? Auch  bei Jonas lief die erste Radrunde wie geplant. „Meine angepeilte Leistung trat sich fast von selbst, das Wetter war herrlich und ich hatte eine Menge Spaß.“ sagt er im Rückblick. Doch auch die Roth-Starter sollten nicht von der Hitze verschont bleiben und so bekam auch Jonas Probleme mit der Nahrungsaufnahme und konnte die angepeilte Leistung nicht mehr halten. Da er in Wechselzone von einer Helferin gefragt wurde, ob denn alles ok wäre, schien er nicht mehr den besten Eindruck gemacht zu haben und ging schon etwas Entkräftet auf die 42,195 km lange Laufstrecke.

Bei Antje war nach den ersten erstaunlich guten Kilometern schnell klar, dass es nur noch ums Ankommen ging. Alle anderen Teilnehmer waren spätestens jetzt "Verbündete", die Strecke und Erschöpfung waren die Gegner. Auch für Jonas war der Anfang des Marathons extrem hart. Ein ständiges Auf und Ab in Körper und Geist mit Gehen und der Überwindung zu Laufen im Wechsel.  „In so einer Situation freut man sich über jede Kilometermarkierung und verflucht das kühl schimmernde Nass des Main-Donau Kanals, aber irgendwie kommt man voran.“ So konnte er irgendwann erleichtert die Ziellinie überqueren.

Beim Laufen ging es bei Daniel bis Km 10 auch gut und plötzlich waren die Beine zu. Er hatte nur noch Schmerzen in den Oberschenkeln und wusste, dass es nichts mehr wird mit Plan A. Also mit Plan B weitermachen und schauen was es gibt. „Da die Stimmung an der Strecke gut war und viele Freunde und Bekannte da waren, muss man ja weiter machen.“ So konnte er nach einem echt langen Tief nach bei der  30-Kilometer-Marke aber wieder einigermaßen gut Laufen und finishte in 09:44:32 Std was Platz 102 Gesamt und 25 in der AK30 bedeutete. Auch wenn er mit dem Ergebnis zufrieden ist, war es das wohl härteste Rennen überhaupt in der Saison.

Das von ihm beschriebene Tief irgendwo nach dem Halbmarathon wartete auch Antje auf, nach 30 Kilometern sollte der Zustand dann aber wieder deutlich besser werden. Unterstützt durch Pia und Eltern, wurde das Tempo da höher, bis zur gefühlten Flugphase von km 35 bis ins Ziel, wo Jonas Antje nach 4:18 Stunden für den abschließenden Marathon im Rother Triathlonstadion in Empfang nahm.

Antjes Resümee: „Das Abenteuer erste Langdistanz ist nach einer großen Mischung an Emotionen und 11:27 Stunden erledigt.“ Für Jonas hingegen wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, er wird sich den 226 Kilometern noch einmal stellen, allerdings nicht im nächsten Jahr.

Langdistanz bedeutet Kampf und Durchhaltevermögen, wenn der Körper eigentlich nicht mehr will und der Kopf sagt: „Komm, mach weiter!“. Es tut weh und ist eine besondere Herausforderung und dennoch bekommt man dank großer Unterstützung von Freunden und Familie und der Ausschüttung von Glückshormonen am Ende vieles entschädigt.